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MAGa MAGa DRin ZEYNEP ARSLAN M.A.
Gender- und Diversitätsexpertin, Autorin, Herausgeberin, Projekt- und Veranstaltungsmanagerin, Kuratorin, zertifizierte Gruppentrainerin
Schwerpunktmäßig arbeitet Arslan zu folgenden Themen: Identitäts- und Zugehörigkeitsentwicklungs- und definierungsprozesse, Alevismen und Alevit*innentümer, Demokratisierungsprozesse, Frauenbewegungen und Gender, Gruppendynamiken (z.B. Zaza*innen-Zazaki/Kırmancki/Dimili, Kurd*innen-Kurdi-Sprachen), Migrationsprozesse, -dynamiken und -entwicklungen, Macht- und Herrschaftsetablierungs- sowie Abhängigkeits- und Dominanzverhältnisse.
Zeynep Arslan hat diverse wissenschaftliche Konferenzen initiiert und koordiniert wie z.B. „Zazaki – gestern, heute und morgen. Überleben und Standardisation einer bedrohten Sprache“ (2015). Aus dieser Konferenz ging der Sammelband „Zazaki-Yesterday, today and tomorrow. Survival and Standardization of a Threatened Language“ heraus, die 2017 m Verlag für Grazer Plurilingualismus Studien veröffentlicht wurde. Der Sammelband wurde außerdem in Türkisch unter dem Titel „Zazaca – Dünü, Bugünü ve Yarını. Yok olma tehlikesi altında olan bir dilin yaşatılması, geliştirilmesi ve standartlaşması” publiziert. Eine weitere wissenschaftliche Tagung, die Arslan initiiert und koordiniert hat, trägt den Titel: „Achtzig Jahre Dersimgenozid“ (2018). Aus dieser Tagung ging ein weiterer Sammelband hervor, für die Arslan die Hauptherausgeber*innenschaft und Koordination im Rahmen des 6. Bandes für das Jahrbuch der Kurdischen Studien übernommen hat. Zuletzt initiierte und koordinierte Zeynep Arslan die Konferenz „Sister[s in] ACT[ion] – Bildung von intersektionalen Solidarisierungsachsen und intersubjektiven Lernprozessen“ (2020). Im Zusammenhang dessen wirkt sie seither konkreter in diversen Frauen*, Gender- und Diversitäts-politischen Netzwerken und Plattformen mit. Die darauffolgende nächste Tagung, “SISTERs in SOLIdarity” (2023), die anlässlich des Erdbebens in der Türkei und Syrien (6. Februar 2023) organisiert wurde, konkretisierte die Bildung von Solidarisierungsachsen mit vom Erdbeben betroffenen Frauen in der Türkei und in Syrien. 2024 wurde die Idee des “Sisterhood” anlässlich des 8. März mit der Frauen-Sendereihe: Frauen-Frieden-Solidarität gekrönt.
Neben ihren Monographien wie z.B. Demokratisierung durch Selbstermächtigung (2018, Tectum Verlag, Reihe Religionswissenschaften) hat Arslan diverse peer reviewed papers zu Gender- und Minderheiten-spezifischen Themen veröffentlicht, wie z.B. „Das multiethnische Dersim und seine Zaza Identität. Eine Selbstreflexion als Dersimische Kızılbaş-Alevitin” (Kurdisches Jahrbuch, Band 6, 2018) oder „Die Multi-Identität einer “ethnisierten Glaubensgemeinschaft” und ihr Widerstand gegen die Eingliederung in neue-alte Dominanzverhältnisse“ (Aspekte der österreichischen Migrationsgeschichte, 2019) sowie „Options for the development of a clear political orientation to focus on the demand for democratic rights“ (GPS, Band 4, 2017) und „The Alevi Diaspora – Its emergence as a political actor and its impact on the homeland“ (TPL, Border Crossing, 2017) etc.
Arslan befasst sich seit ein paar Jahren als Herausgeberin interdisziplinär sprachwissenschaftlich mit der Veröffentlichung plurilingualer Manuskripte. Zuletzt koordinierte sie im Rahmen des treffpunkt sprachen – Zentrum für Sprache, Plurilingualismus und Fachdidaktik die Herausgabe des mehrsprachig aufgelegten Märchens vom Ringermädchen (Za. Sanıka Çêneka Pelevane, 2021), das sie in der bedrohten Sprache, Zazaki von ihrem Vater Mehmet Arslan überliefert bekommen hat. 2023 folgte in der mit dem Märchenbuch gestarteten Reihe, GPT (Grazer Pluriligunale Texte) die Herausgabe vom “Gulvang u itiqatê Kurmancu” vom Ali Dikme, das auch in Zazaki transmittiert und mehrsprachig aufgelegt wurde.
Zeynep Arslan ist außerdem journalistisch unterwegs und nimmt wissenschaftlich-analytischen Bezug zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen im Zusammenhang mit der Diskussion zu Ungleichheiten sowie gleichberechtigten und partizipativen Zugängen zu Entscheidungsprozessen.
Desweiter ist Arslan als zertifizierte Gruppentrainerin und Vortragende zu Themen über Migration, Gender und Radikalisierung von Minderheitengruppen für unterschiedliche Zielgruppen, wie z.B. Pädagog*innen tätig.
Messen- und Tagungsorganisationen, wie z.B. Tag der Psychischen Gesundheit, die jährlich für den Wiener Gesundheitsverbund im Wiener Rathaus stattfinden, wurden in den Jahren 2017, 2018 und 2019 durch Arslan in neuer Konzeption organisiert und koordiniert.
Von 2021 bis 2024 war Zeynep Arslan Gender- und Diversitätsbeauftragte für den Wiener Gesundheitsverbund. Arslan befasste sich u.a. mit der Entwicklung und Umsetzung von Zielgruppen-orientierten und Schnittstellen-übergreifenden strategischen und operativen Maßnahmen zur Förderung der Sensibilisierung und Bewusstseinsstärkung für die gelebte Diversität in der Unternehmung. Dabei spielte z.B. auch die Entwicklung von Schulungs- und Fortbildungsangeboten für Mitarbeiter*innen eine bedeutende Rolle.
Seit 2024 ist Zeynep Arslan Leitung der Stabsstelle Strategisches Gender- und Diversitätsmanagement für den Wiener Gesundheitsverbund. Arslan ist bestrebt die Gender- und Diversitäts-Sensibilisierung (Fokus: Personalbindung) und Gender- und Diversitäts-Orientierung (Fokus: Personalrekrutierung) mit strategischer und zielgruppenspezifischer Gender- und Diversitätsarbeit unternehmensweit und breitenwirksam institutionell zu verankern und voranzutreiben. Dabei ist ein weiteres zentrales Ziel die gender- und diversitätssensibiliserung in der Verrichtung des Versorgungsauftrages Richtung Patient*innen, Bewohner*innen und Angehörigen einer durch eine wachsende Diversität geprägten Wiener Stadtbevölkerung. Zeynep Arslan ist bemüht nachhaltige Beiträge für die Profilierung des Wiener Gesundheitsverbunds als attraktiven, zeitgemäßen und safe spaces bietenden Gesundheitsdienstleister, Ausbildner und Dienstgeber zu leisten.
Zuvor war Zeynep Arslan in unterschiedlichen Funktionen beschäftigt z.B. bei der Integrationsabteilung sowie der Einwanderungsbehörde der Stadt Wien und weiters an der Europäischen Kommission für Bildung und Kultur in Brüssel sowie bei der Tageszeitung Evrensel in Istanbul.